Das Akademielogo trägt den Namen KAIROS in sich. Er steht als Figur und findet sich als Relief im Haus in der Rudolfstraße 31, in dem auch die Akademie ihre Räumlichkeiten hat.
Warum der KAIROS?
Der KAIROS (von altgriechisch καιρός) versinnbildlicht den hohen Rang des Augenblicks im Leben wie im Sterben. Auch die Menschen im Johannes-Hospiz, sei es stationär, ambulant oder im Bereich der Trauerbegleitung, stehen unter der Gunst und dem Ergreifen seiner Zeit.
Die Entscheidung für den KAIROS ist nicht zuletzt Zeichen und Ausdruck des Nachdenkens über hospizliche Erfahrung, ohne die Hospizarbeit im Allgemeinen und Bildungsarbeit im Besonderen nicht auskommt. Sie ist sichtbarer Ausdruck vom Anspruch und Auftrag von Reflexion im palliativen Kontext, von dem Bemühen um ein Lernen und ein Verstehen. Der KAIROS birgt eine Signatur aus Kraft und Relevanz der Antike für die Hospizpraxis der Gegenwart.
Auf dem Titel dieser KAIROS-Ausgabe sehen Sie die Rotunde in unse- rem Hospizgarten, die wir im Oktober 2025 haben umgestalten lassen. Damit haben wir unseren Leitgedanken – „Geborgen in unserer Mitte“ – nach außen getragen und in Stein gemeißelt.
Dazu, dass sich Menschen, die uns ihre letzten Lebenstage anver- trauen, bei uns geborgen fühlen, hat Michael Roes seit den Anfängen des Johannes-Hospizes wesentlich beigetragen. Im Januar hat er das Hospiz verlassen und die Leitung an Astrid Hückelheim übergeben, die – wie Sie auf Seite 3 erfahren – Geborgenheit als zentralen Leitge- danken weiterführt.
Wie schwer es dagegen für Angehörige manchmal ist, sterbenden Menschen ein liebesvolles, ruhiges und sicheres Umfeld zu bieten, und wie wichtig vor diesem Hintergrund die hospizliche Arbeit ist, führt uns auf den Seiten 4 und 5 der Film „Ich sterbe. Kommst du?“ authentisch und einfühlsam vor Augen. Gemeinsam mit dem Regisseur Benjamin Kramme haben wir den Film im November im Cinema präsentiert.
Doch auch im Hospiz entsteht ein Gefühl von Geborgenheit nicht durch das Engagement einzelner Personen, einen Leitgedanken oder ein in Stein gemeißeltes Logo. Es sind die Menschen in Vorständen, wie die neue Vorsitzende des Fördervereins, Renate Jachmann Willmer (im Interview auf Seite 8), die die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, engagierte Musiker, die mit ihren Stücken für kurze Zeit die Seele mit dem Hier und Jetzt versöhnen (Seite 6), feinfühlige Trauerbe- gleiter, die in den schwersten Momenten die passenden Worte finden (Seite 7), und natürlich all diejenigen, die unsere Arbeit tatkräftig und finanziell unterstützen (Seite 10 und 11) und sie damit erst möglich machen. Ihnen allen und natürlich auch denjenigen engagierten Men- schen, über die wir in dieser Ausgabe nicht berichten, gilt unser Dank.
Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, wünsche ich im Namen des ganzen Teams für die Festtage von Herzen, dass Sie sich geborgen wissen im Kreise Ihrer Lieben. Frohe Weihnachten und ein gesegnetes Jahr 2026!
Ihr Ludger Prinz
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Seit Mai 2015 steht im Garten der Akademie des Johannes-Hospizes eine Statue des Kairos. Sie stellt eine Rekonstruktion des verlorenen Originals nach dem antiken Bildhauer Lysipp dar und ist als solche weltweit einzig. Diese für die Hospizarbeit programmatische Figur zur Gunst des Augenblicks und damit zur Chance der Gegenwart ist nun als Statuette für 1600 € zu erwerben. ... mehr