Einschränkungen machen erfinderisch: eine Einladung der besonderen Art

Mit dem Beginn der Pandemie vor etwa einem Jahr war plötzlich nicht mehr möglich, was zur Förderung einer stabilen Hospizgemeinschaft gehört, nämlich die Begegnung der Mitarbeitenden im Rahmen von gemeinsamen Feiern und Festen. Es entfielen das Sommerfest wie auch die Adventsfeier, überhaupt alle gemeinsame Veranstaltungen mussten storniert werden. Sie alle tragen ja dazu bei, dass die herausfordernde Arbeit, wie sie die Hospiztätigkeit nun einmal ist, gut gestaltet werden kann. Umso schmerzlicher ist es, wenn solche Möglichkeiten des frohen und unbelasteten Miteinander fehlen, gerade in einer so herausfordernden Zeit wie der gegenwärtigen.

Die Frage war, ob eine Alternative gefunden werden könnte. Eine durchaus ungewöhnliche Idee entstand: die zu einer gemeinsamen Weinverkostung, jedoch aus Gründen der bestehenden Restriktionen im Online-Format. German König, Winzer in Randersacker bei Würzburg, dem Johannes-Hospiz schon seit langem verbunden, stimmte rasch zu. Mit Annette Roth wurde zudem jemand gefunden, die mit kleinen lyrischen Beiträgen und kurzen Geschichten den Abend bereicherte. Zwei Termine wurden vereinbart, einer primär für Ehren- und Hauptamtliche des stationären Hospizes, ein zweiter für die des ambulanten Bereiches. Für alle Interessentinnen und Interessenten wurden im Vorfeld die sorgsam ausgewählten Weine aus Franken in Kisten verpackt und nebst dem Programm im Vorfeld zum Abholen bereitgestellt. So stand diesem kreativen Angebot des Johannes-Hospizes an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu dem auch die Partnerin oder der Partner herzlich eingeladen waren, nichts mehr im Wege.

An zwei Abenden entwickelte sich eine abwechslungsreiche Folge von sinnlichem Weingenuss, Information, Literatur und Gespräch. Gewiss war dies mehr als nur ein bloßer Ersatz zum Vertrauten, auch wenn solche „Videokonferenzsysteme“ die persönliche und leibhafte Begegnung nicht ersetzen können.