Herausforderung und Meisterschaft: Der Einzug der EDV-gestützten Pflegedokumentation ins Johannes-Hospiz

Eine Teamsitzung in 2015 machte deutlich: Auch wir müssen uns dem Fortschritt anpassen und unsere Pflegedokumentation umstellen. Bei der Frage nach dem Zeitpunkt kamen wir schnell zu dem Ergebnis: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Schließlich werden wir alle nicht jünger. Nach zwei Jahren der Planung und Vorbereitung fiel im Januar 2017 der Startschuss für die Umstellung von der Papier- auf die EDV-gestützte Pflegedokumentation.

Mit einer großen Portion Neugier und noch mehr Bauchschmerzen vor dem Neuen, was uns erwartete, saßen wir im Besprechungsraum vor den Laptops. Mit großen Ohren lauschten wir dem geduldigen Mann (B. Schwanzer), der das Alles in unsere Köpfe bringen sollte. Keine Frage blieb unbeantwortet, selbst wenn sie zum fünften Mal gestellt wurde.

Nach zwei Tagen gespickt mit Informationen und Übungen, Fragen und Antworten, Versuch und Irrtum rauchten unsere Köpfe. Und dann, am nächsten Morgen war die Papierdokumentation Vergangenheit. Statt Stift und Papier gab es nun Tastatur und Monitor. Den Blick auf die Bildschirme gerichtet sahen die Kollegen beim Eingeben der Daten und Fakten noch viele Fragezeichen: „Wo kommt das noch hin?“ „Wie war das noch mal?“ Wer kann mir mal helfen?“ „Hat jemand eine Idee?“ Nur eine Frage hörte man nicht mehr: „Kann das jemand lesen?“

Phasenweise war die Verzweiflung recht groß. Wir rauften uns die Haare. Dann wieder gab es den humorvollen Umgang damit. Die Liste der Fragen war ausgedehnt und ein regelmäßiger Austausch notwendig. So trafen wir uns in Kleingruppen, um diese zu bearbeiten. Wir versuchten, für jedes Problem eine Lösung zu finden. In den Dienstbesprechungen wurden diese dann mit dem gesamten Team besprochen und festgelegt. Auf diesem Weg bekamen wir alle mehr und mehr Sicherheit im Umgang mit dem neuen Medium.

Im Alltag passte es oft, dass jemand da war der sich in bestimmten Bereichen besonders gut auskannte. So konnten wir uns immer gegenseitig unterstützen und helfen. Nach nur vier Monaten ist der Umgang mit der neuen Dokumentation für unser Team routinierter und selbstverständlicher geworden.
Wir sind stolz darauf, diese Herausforderung so souverän gemeistert zu haben.

 

Bild oben v. l..: Astrid Hückelheim, Pflegedienstleitung, stellv. Leitung stationäres Hospiz, Fachkrankenschwester Palliative Care; Sigrid Weidmann, Fachkrankenschwester Palliative Care