„Noch einmal auf Schalke“

Es wurde jenes große Highlight, auf das sich Raimund Montenbruck, Bewohner im Johannes-Hospiz, so sehr freute: noch einmal auf Schalke zu sein, um ein Spiel seines Vereins zu verfolgen. Und er war live dabei, inmitten von 55.000 Zuschauern beim Europa-League-Spiel gegen Krasnodar.

Im Vorfeld hatte Karin Höller in den Westfälischen Nachrichten im Herbst vergangenen Jahres von der Vorfreude auf dieses besondere Ereignis berichtet. Dabei hatte sie ihren Beitrag mit „Sein letztes großes Spiel“ betitelt und eindrücklich von seiner Liebe zu diesem Verein und von seinen Planungen und Wünschen für den Besuch geschrieben: sein blau-weißes Lieblings-Trikot mit der Nummer 11 von Ebbe Sand anzuziehen, in der VIP-Lounge bei feinem Essen das Spiel zu genießen und vielleicht die Chance zu bekommen,  den Spieler Benedikt Höwedes nahe zu kommen. Schalke war ihm immer ein „Lebenselexier“ und das zeigte sich in seiner Treue zum Verein seit zwei Jahrzehnten.

Ermöglicht wurde der Besuch durch die Stiftung „Schalke hilft“, die kurzfristig Karten für das ausverkaufte Spiel gegen Krasnodar bereitstellte. Und sie wurde möglich durch das Johannes-Hospiz, in das er 14 Tage vorher eingezogen war. Letzte Wünsche haben einen hohen Stellenwert in unserem Haus und so begleiteten ihn neben seinem Vater zwei Mitarbeiterinnen unseres Hospizes.

3:0 prophezeite Raimund Montenbruck den Ausgang des Ergebnisses. 2:0 siegte das Team und stand damit in der Zwischenrunde. „Kein Abend für Fußball-Feinschmecker, dafür sehr effektive Schalker“, schrieb ein Kommentator im Internet. Ganz sicher hat Raimund Montenbruck dies anders erlebt.

Er blieb bis zuletzt mit seinen Begleitern, auch als alle das Stadion bereits verlassen hatten.  Selbst die Lichter waren schon aus und die Werbewände an der Seitenlinie abgebaut. Er atmete noch einmal ein - dieses letzte Glück im Stadion zu sein und den tiefen Schmerz des Abschieds.