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Newsletter Mai 2022

Liebe Leserin und lieber Leser,

heute, da ich dies schreibe, ist der 72. Kriegstag in der Ukraine. Es fällt mir schwer, eine Sprache dafür zu finden. Ich lese gerade einen Gedichtband von Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk geboren. Was vermögen Dichter, wenn Krieg ist? Zhadan gibt mit seiner Stimme dem Schmerz der Trauer einen Ort. Das ist Trost. Ich liebe Poesie, vielleicht, weil sie Kunst ist, und weil sie deshalb dem Unsagbaren nahe ist.

Vor kurzem war eine Kollegin aus dem stationären Hospiz bei mir. Sie bat um einen Austausch. Dabei fragte sie mich, wie es mir gehe. Ich sagte, dass ich dankbar sei, nicht in einer inneren Ohnmacht verbleiben zu müssen. Es eröffneten sich seit den letzten Wochen viele Pfade zur Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine. Sie verstand zunächst nicht, als ich sagte, es sei mir, als würden in furchtbarer Zeit immer wieder Türen geöffnet. Ich erzählte ihr ein wenig. Das will ich auch jetzt tun. Nicht ausführlich, eher knapp. Kein Stolz. Eher Freude, dass wir etwas tun können.

Zhadan schreibt: "Wir haben nur die Pflicht - das Wichtigste zu teilen: unsere Stimme, unsere Empfindsamkeit." Später dann fährt er fort: "Mag der nächste Frühling kommen. Mag uns der Optimismus peinlich sein. Mögen die Stängel des Schilfrohrs wie Antennen das Wichtigste aus der Luft filtern - Rhythmus und Vergebung".

Vergebung, so denke ich, steht nicht am Anfang. Vielleicht aber ist es ein zu großes Wort.

Von Herzen grüßt Sie inmitten von unbegreiflichen Farben des Frühlings


Ihr Andreas Stähli

Aktivitäten für und mit unseren Freundinnen und Kolleginnen aus der Ukraine

Beitrag (blog) für die EAPC (European Association for Palliative Care) mit dem Titel „A hospice bridge of solidarity”

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Aufgreifen der Initiative einer Ärztin (Professorin an einer deutschen Universität) zur Frage, wie die onkologische Versorgung in der Ukraine künftig unterstützt werden kann. Es werden erste Kontakte in die Ukraine hergestellt.

Besuch von Dr. Iryna Slugotska, der ärztlichen Direktorin des Hospizes in Iwano-Frankiwsk und Alina Slugotska in Münster, um sich über die gegenwärtige hospizliche und politische Situation auszutauschen und um weitere Projekte voranzubringen.

Interview mit Dr. Iryna Slugotska. Es wird in der Tageszeitung „Westfälische Nachrichten“ mit dem Titel „Palliativarbeit im Krieg“ veröffentlicht.

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Die Koordinierungsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung plant einen Kurzfilm, in dem Informationen der Palliativversorgung in Deutschland für Geflüchtete aus der Ukraine gegeben werden. Die =C3=9Cbersetzung ins Ukrainische wird durch Dr. Halina Lejtsjus erfolgen.

Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin unterstützt einen Aufruf des Leiters der staatlichen Gesundheitsbehörde der Region Iwano-Frankiwsk, Ihor Dymtrenko und von Dr. Iryna Slugotska, in dem um die Bereitstellung von dringend benötigter medizinischer Geräte gebeten wird.

Besuch des Johannes-Hospizes durch Maryna Lobodina aus Kyjiv. Sie ist Mitbegründerin der Ukrainian Association of Palliative Care for Children und Mitglied der International Association of Hospice and Palliative Care. Sie ist Leiterin der Stiftung LAVITA, die sie mit begründete (www.lavita.fund).

(Foto: Maryna Lobodina, Halyna Lejzjus, Andreas Stähli, v.l.).

Die Stadtwerke Münster ermöglichen mit der Aktion „Spendenwerk“ die Finanzierung humanitärer Hilfen für das Hospiz in Iwano-Frankiwsk. Diese Hilfen werden durch das Johannes-Hospiz organisiert.

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